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Anwendung der Tageslichtdusche

Wenn Sie von den Vorteilen einer Lichtdusche überzeugt sind, werden Sie sich sicherlich fragen:

Wie wende ich die Lichtdusche an?

Darum soll es in diesem Artikel gehen.

Also zuerst einmal: Sie müssen sich nun nicht stundenlang vor Ihre Lichtdusche hinsetzen und hoffen, daß sich Ihre Stimmung bessert, wenn Sie dabei dauernd in dieses helle Licht blicken. Das wird zwar anderswo empfohlen, ist aber völliger Quatsch!

Wenn Sie sich in die Sonne setzen, sehen Sie ja auch nicht dauernd in das Sonnenlicht. Wichtig ist, daß das Licht möglichst regelmäßig eine gewisse Zeit in Ihrer Nähe ist und einwirken kann. Der Abstand sollte dabei aber nicht zu groß sein, gerade bei kleineren Tageslichtduschen mit weniger Leistung ist schon ein Mindestabstand von etwa 40 cm einzuhalten. Große können dagegen auch etwas weiter weg stehen, Hauptsache, die Lampe ist in Ihrem Blickfeld.

Und dauernd hineinblicken muß auch nicht sein. Immer mal ein paar Sekunden, zur Vertreibung der Müdigkeit, reicht das oft aus.

Lichttherapie wie lange
Wie lange eine Lichtdusche dauert, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Lichtduschen – wie lange?

Wie lange Sie die Lichttherapie einsetzen sollten, hängt auch wieder von verschiedenen Umständen ab. Wenn sie nur gegen allgemeine Müdigkeit, zur Stimmungsverbesserung am dunklen Morgen oder eben gegen schlechte Laune und leichte Depressionen wirken soll, reicht täglich eine halbe Stunde am Morgen in vielen Fällen aus. Wichtige Kriterien sind dabei:

  • die Stärke der Lichtdusche. Meist sind in der Gebrauchsanweisung schon einige Tipps geschrieben. Meine Meinung, selbst erfahren: Bei meiner großen Tageslichtlampe und einem Abstand von ca. einem halben Meter reicht eine halbe Stunde völlig aus. Das ist genau die Zeit, die ich zum Frühstücken brauche.
  • die Aktion vor dem Licht. Je länger Sie relativ still sitzen, desto kürzer kann die Dauer sein. Wenn Sie ständig in Bewegung sind und sich nicht die Ruhe nehmen, das helle Licht zu geniessen, können es auch schon zwei Stunden werden. Die Zeit hat aber kaum jemand am Morgen.
  • die innere Einstellung. Sie sollten schon Vertrauen zu Ihrer Lichtdusche haben und das helle Licht mit Freude genießen. Wenn Sie pessimistisch sind und denken: „Gut, wirkt ja doch nicht!“ und nach zehn Minuten wieder ausschalten, hätten Sie sich das Geld für diese wunderbare Lichttherapie sparen können. Denn richtige Wirkung werden Sie erst nach längerer Zeit und regelmäßiger Anwendung spüren. Nach zwei Wochen etwa, sagt man, ist die Wirkung dann zu bemerken.

Der dritte Punkt ist auch einer der wichtigsten. Schnelle Besserung kann Ihnen keiner ehrlichen Herzens versprechen, die Wirkung des Lichts braucht schon eine gewisse Zeit, um erfolgreich zu sein. Bei mir hat es anfangs auch gedauert, aber allmählich merkt man doch, daß die Stimmung nicht mehr ganz so im Keller ist. Gegen leichte Verstimmungen und Lustlosigkeit ist eine Tageslichtdusche schon eine sehr schöne Sache.

Tipp: Tageslichtlampe unbewußt nutzen

 

Beurer TageslichtduscheEs gibt Menschen, die bauen sich ihre Lichtdusche auf und setzen sich davor. Dann hoffen sie inständig, daß das Licht etwas gegen ihre schlechte Laune ausrichtet. Dabei sind sie die ganze Zeit nur auf das helle Licht konzentriert und haben diese Zeit nur für ihre Lichttherapie eingeplant.

Das mag bei manchem funktionieren, ich gehe da aber einen anderen Weg. Ich nutze die Tageslichtlampe jeden Morgen als Beleuchtung an meinem Frühstückstisch, schalte sie wie eine ganz normale Beleuchtung ein und kümmere mich gedanklich gar nicht weiter darum. Trotzdem funktioniert sie, denn über längere Zeit war wirklich eine gewisse Lustlosigkeit und müde Stimmung am Morgen nicht mehr ganz so quälend. Auch kleine Depressionen (wieder total dunkel und trübe draußen) kommen gar nicht erst auf.

Bei stärkeren Depressionen oder sogar Krankheiten ist ein Gespräch mit dem Arzt unbedingt zu empfehlen, da sich hier eine falsche Anwendung sogar ins Gegenteil verkehren kann (durch zu hohe Erwartungshaltung etwa). Und die Behandlung mit der Lichtdusche sollte auch nicht als eine Heilmethode gesehen werden: viel wichtiger ist ihr Nutzen, bevor Sie in den „Winterschlaf“ fallen. Am besten schon ab Oktober nutzen, dann macht Ihnen das Novemberwetter nicht mehr so viel aus!